Bei der Jahreshauptversammlung des Domiziel Sozialkaufhaus Zollernalb e.V. konnten die 1. Vorsitzende Nathalie Hahn und der 2. Vorsitzende und Schatzmeister Peter Blechmann einen umfangreichen Bericht des Jahres 2022 abgeben.
Als einzelne Punkte sind hier nur beispielhaft einige Themen erwähnt. Aufbau einer FAHRRADLERNWERKSTATT mit Unterstützung von verschiedenen Sponsoren und Firmen mit Geldspenden und Materialien. In dieser Werkstatt werden Spendenfahrräder überarbeitet und für kleines Geld zum Verkauf angeboten. Immer wieder werden Gespräche mit der Kreisverwaltung und den Kreisräten und anderen Netzwerkpartnern geführt. Dankbar ist das Domiziel über die Dauerförderung des Landkreises. Auch Mittel über ESF, Teilhabe und andere Fördermittel erleichtern die Arbeit und manche Probleme können angegangen werden.

Im Frühjahr hat dann die „Ukrainehilfe“ das Sozialkaufhaus völlig überrollt. Auf einmal wurden mehr Räumlichkeiten benötigt. Um allen gerecht zu werden und die ganze Arbeit zu bewältigen, wurde das hauptamtliche Personal aufgestockt. Das Ehrenamt hat auch seine Grenzen und durch die Beschäftigung von angestellten Mitarbeiter/innen wird die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützt.
Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes Netzwerk mit den unterschiedlichsten Behörden und Einrichtungen ist. Auch hier spielten Geldspenden eine wichtige Rolle, aber auch jede einzelne Sachspende trug zum Erfolg der Ukainehilfe bei.
Gegen Jahresende war der Zustrom und die Gutscheine für Erstausstattungen fast nicht mehr zu bewältigen. Teilweise mussten sogar Betten und Schränke hinzugekauft werden. Alle kamen an die Grenze der Leistungsfähigkeit. Aber es ging weiter und dank vieler Unterstützenden konnten weitere erforderliche Hilfen bereitgestellt werden.
5 Jahre Domiziel war ein Anlass, allen Dankeschön zu sagen. Auch von Seiten der Politik kam dieser Dank sehr wertschätzend an.
Alle Ehrenamtlichen im Domiziel haben im letzten Jahr ca. 9000 Stunden geleistet; die angestellten Mitarbeitenden ca. 7500 Stunden.
Bei der Wahlen wurden als 1. Vorsitzende Nathalie Hahn, als 2. Vorsitzender und Schatzmeister Peter Blechmann und als 3. Vorstand Michael Neubert in ihren Ämtern einstimmig bestätigt.


Als „Kümmerer“ kümmern sich engagierte Personen um Menschen, die in Not geraten sind, die von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht sind oder die aus anderen Gründen (z.B. Schulden, Probleme mit Behördenanträgen, Unfall, Krankheit, Behinderungen und ähnliches) auf Hilfe und Begleitung angewiesen sind. Im Jahr 2022 wurden 17 Klient/innen über einen längeren Zeitraum betreut. Als Beispiel hier der Fall einer alleinerziehenden Mutter mit 3 Kindern, die große Probleme mit Schulden und ihrer Wohnung hatte; verschiedene andere Sorgen kamen dazu. Hier gelang es nach Verhandlungen die Schulden einzugrenzen und unter Mithilfe von verschiedenen Stellen auch eine neue Wohnung zu finden. Die Familie wird weiterhin eng betreut. Dadurch sind auch schon einige Erfolge zu verzeichnen.
Andere Fälle sind oft sehr komplex, oft sind es Stromschulden, alleinziehende Väter und/oder Mütter, die Hilfe brauchen, sei es bei Trennung, Brand oder anderen Schicksalsschlägen. Auch andere Probleme wie Obdachlosigkeit, Weitervermittlung an Behörden, Einrichtungen, Kleiderladen, Kinderschutzbund, DRK und viele andere Vereine und Behörden, die hier auch immer wieder im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Auch für die Probleme der Mitmenschen aus der Ukraine bieten die Kümmerer Hilfe und Unterstützung z. B. bei Unterbringungen, Krankheiten, Sprachkursen, Schulproblemen und anderem. Die Kümmerer haben gemeinsam mit der SPD Fraktion einen Bürgerpass angestoßen, er soll den Tafelausweis ablösen und in allen sozialen Einrichtungen wie Tafelladen, Domiziel und Kleiderläden gültig sein. Außerdem können sich hier andere Institutionen angliedern und auf niederschwelligem Weg sozial bedürftigen Menschen Vergünstigungen gewähren. Einen runden Tisch aller Tafeln im Zollernalbkreis wurde mit Unterstützung des Landratsamtes auf den Weg gebracht.
Ganz aktuell bietet das Domiziel in enger Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde Beschäftigungsmöglichkeiten für die Asylsuchenden von der Lochen und aus dem Ankunftszentrum in Meßstetten. Ein wichtiger Schritt bei der sozialen Integration dieser Menschen.
Alles viele kleine Bausteine, die den Menschen helfen und für die es Stellen gibt, die sich um diese Probleme kümmern können.