Viele Geflüchtete, die in der Jugendherberge Lochen untergebracht sind, engagieren sich ehrenamtlich – auch bei uns im Sozialkaufhaus DOMIZIEL in Frommern.
Pressebericht des Landratsamts Zollernalbkreis:
Seit Mitte Dezember ist die Jugendherberge Lochen als vorläufige Unterbringung von Asylbewerbern in Betrieb. Mittlerweile ist sie mit 100 Personen vollbelegt. Neben Familien mit kleinen Kindern haben vor allem junge Männer dort Zuflucht gefunden.
„Die Abläufe haben sich in den letzten Wochen gut eingespielt“, berichtet Andrea Schmoll vom Amt für Zuwanderung und Integration, die die Unterkunft leitet. Mit der Unterstützung von zahlreichen Ehrenamtlichen und Vereinen konnte eine ganze Reihe an Wochenaktivitäten auf die Beine gestellt werden. Angeboten werden etwa Deutschunterricht und Cafénachmittage - in dieser Woche zudem ein Workshop zum Weltfrauentag. Einige der Geflüchteten trainieren beim FV Tieringen mit. Der TSV Hausen am Tann bietet zudem eine Volleyballgruppe an. „Nicht zuletzt aufgrund der etwas abgeschiedenen Lage der Jugendherberge liegt es in unserem Interesse, den dort lebenden Personen mit unserem Programm ein vielseitiges Beschäftigungs- und Freizeitangebote anzubieten und damit für eine gewisse Alltagsstruktur zu sorgen“, so Thomas Zizmann, Leiter des Amtes für Zuwanderung und Integration. „Mit dem Sprachangebot unseres Teams erleichtern wir zugleich die Integration“.
Viele der Geflüchteten engagieren sich selbst ehrenamtlich: Die einen unterstützen den Hausmeister der ehemaligen Jugendherberge bei Reparaturen, ein Ehepaar übernimmt Reinigungsarbeiten. Das Sozialkaufhaus DOMIZIEL in Frommern wiederum setzt vier Bewohner im Rahmen von sogenannter gemeinnütziger Arbeit ehrenamtlich ein. Sie dürfen jeweils maximal 80 Stunden pro Monat tätig sein und erhalten je Arbeitsstunde 80 Cent. Ein damit verbundener Vorteil für die Helfer: Sie bekommen Monatsfahrkarten für den Bus, die sie zudem in ihrer Freizeit nutzen können und somit zwischen Lochen und Balingen herfahren beziehungsweise sich bewegen können.
"Wir sind sehr froh, dass die vier jungen Männer aus der Geflüchtetenunterkunft Lochen bei uns tätig sind - und wir ermöglichen ihnen gerne diese Beschäftigung und damit verbunden die Teilhabe am Leben hier", so Nathalie Hahn, Vorsitzende des Sozialkaufhauses.
Eingesetzt werden die 4 in allen Bereichen des Sozialkaufhauses: Sie helfen im Lager und im Laden mit, außerdem holen sie Möbel ab und fahren diese mit aus. Dabei lernen sie nebenbei die deutsche Sprache - etwa wenn es darum geht, Möbel im Lager auszuzeichnen. Zusätzlich sind im Sozialkaufhaus derzeit vier Ukrainer aus dem Ankunftszentrum Meßstetten tätig.
„Wir sind dankbar, dass sich zwischenzeitlich ein großes Netzwerk von hilfsbereiten Vereinen und Ehrenamtlichen aufgebaut hat, die uns bei der Betreuung der Bewohner tatkräftig und kreativ unterstützen“, so Sozial- und Rechtsdezernent Georg Link.
Weitere Informationen:
Die Landkreisverwaltung unterhält aktuell 21 Liegenschaften für die vorläufige Unterbringung in zahlreichen Städten und Gemeinden im Zollernalbkreis. In der Regel verbringen Geflüchtete dort höchstens 24 Monate. Daraufhin folgt die Anschlussunterbringung direkt über die Städte und Gemeinden.